PRESSESPIEGEL
Winni Victor hat das Stück mit 4 jungen Musikstudenten inzeniert, gemeinsam mit dem ebenfalls noch jungen Dramaturgen Thomas N. Krüger. Cornelius Lewenberg singt, spricht, spielt diesen “Cimarrón” Montejo, der sein Leben erzählt. Eine Bank, eine Decke, eine Machete, mehr steht ihm nicht zur Verfügung. Mit abgedunkelter Haut verkörpert er den gebeutelten Afro-Kubaner. (…) Er wird eins mit der Figur, sich erinnernd, die Augen weit aufgerissen ins Weite gerichtet, und er zieht die Zuschauer hinein in diesen Lebenslauf aus Armut, Ausbeutung, Liebeshunger, Aufbegehren – das alles in einer Welt voller Geisterglauben und Naturgeheimnis.
Ausstatterin Petra Stützel hat die drei Musikerinnen mit bunten Vogelhauben ausstaffiert und hinter herabhängenden Gazebahnen halb versteckt. Beides weist die Instrumentalistinnen der Sphäre eines abstrahierten Urwaldes zu, in den sich der Sklave Montejo flüchtet
Es ist nur konsequent, dass Victor angesichts dieses “virtuellen Waldes” auf Requisiten und Kulissen weitgehend verzichtet. Nichts lenkt ab vom Spiel des Darstellers, der sich durch diese Landschaft aus Licht und Klang bewegt. Eine stimmige Umsetzung.
Reutlinger Generalanzeiger
… Umso mehr verdient die Aufführung des Werkes Respekt, und noch mehr, wenn sich dieser ein junges Ensemble annimmt: Cornelius Lewenberg, ein starker, erstaunlich reifer Bariton, begleitet von drei ebenso starken Instrumentalistinnen. (…) Hinter dünnen durchsichtigen Vorhängen leisten die Musikerinnen Schwerstarbeit, wechseln ständig Instrumente, eine unglaubliche Breite an Mitteln zur Klangerzeugung kommt zum Einsatz. (…) Es ist die technischen Sicherheit, das hohe Konzentrationsvermögen, womit es den jungen Interpreten gelingt, die Zuschauer zu fesseln.
Schwäbisches Tagblatt