Winni Victor
studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Anglistik an der FU Berlin und der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.
Als freie Regisseurin arbeitete sie in Gießen, Hannover, Frankfurt/M., Darmstadt, Gelsenkirchen, Opera Houston/Texas, La Mamma Theatre New York, Salzburg, Stuttgart, München, Berlin, Erlangen und Zürich und inszenierte Klassiker des Sprechtheaters von Euripides bis Thomas Bernhard.
Ab 1986 galt ihr Interesse in immer höherem Maße den neuen zeitgenössischen Dramatikern und Komponisten, was zu einer Reihe von Ur- und Erstaufführungen (Ad de Bont, Suzanne van Lohuizen, Robert Pinget, Thea Dorn, Olga Neuwirth, Veit Erdmann, K.M. Komma u.a.) führte. Immer wieder bewegte sie sich dabei auch in den Grenzbereichen zwischen Sprech-, Musik- und Tanztheater. Für die Inszenierung "Spatz Fritz" von Rudolf Herfurtner erhielt sie den Kindertheaterpreis der 18. Bayrischen Theatertage.
2001 gründete sie ihre eigene Theatergruppe, um mit ihrem Ensemble aus Schauspielern, Tänzern, Sängern, Instrumentalisten und bildenden Künstlern experimentelle Produktionen zu erarbeiten.
Neben ihrer Arbeit als Regisseurin schrieb sie Opernlibretti für Veit Erdmann, Autorenportraits (Kurt Leonhard, Unica Zürn, G.B. Fuchs, HAP Grieshaber, Schillers Frauen) und bearbeitete Texte von Gertrude Stein, Unica Zürn, Leonora Carrington, flanzendörfer, Daniil Charms und E.A. Poe für das Theater. Außerdem übersetzte sie zahlreiche Theatertexte aus dem Englischen, Französischen und Italienischen.
2017 erhielt die Reutlinger Kammeroper den Julius-Vohrer-Preis, eine Würdigung für hervorragendes bürgerschaftliches Engagement.
2018 wurde die Reutlinger Kammeroper für den Deutschen-Engagement-Preis nominiert.